„Geschichte bewahren und zugänglich machen“ ist einer der Leitsätze des Eitorfer Heimatvereins. Dafür gibt es extra ein Redaktionsteam, welches jedes Jahr die Stifte spitzt und in monatelanger Feinarbeit Geschichte und Geschichten aus Eitorf zusammenträgt und schließlich in den „Eitorfer Heimatblättern“ veröffentlicht.
Diese Heimatblätter reichen bis in die Anfänge des Vereins zurück. Was 1984 mit 15 mühsam auf der Schreibmaschine getippten s/w Seiten hauptsächlich als Veröffentlichung des Jahresberichtes gedacht war, mauserte sich recht schnell: In den Folgejahren stieg die Seitenzahl kontinuierlich weiter an, neue und wechselnde Autoren brachten immer wieder andere Interessensgebiete und Blickwinkel mit ein. Die moderne Technik, verbessertes Layout und der Buntdruck hielten Einzug und heute kann der Heimatverein mit seinen 39 Ausgaben auf einen von 112 Autoren zusammengetragenen Geschichtsschatz von 693 Themen auf insgesamt 2567 Seiten zurückschauen. Die Befürchtung, dass irgendwann einmal die Themen ausgehen könnten, hat sich bis heute nicht bewahrheitet. Zu reich und vielseitig ist die Eitorfer Geschichte und immer wieder findet sich in irgendeinem Archiv, auf einem Dachboden oder in einem fernen Winkel von Deutschland etwas über Eitorf, über das berichtet werden kann.
Dass Geschichte nicht langweilig sein muss, beweist auch wieder die aktuelle Ausgabe 39/22:
Die langjährige Idee, der ehemaligen Kronenbrauerei einen Beitrag zu widmen, wurde dieses Jahr endlich umgesetzt. Zusätzlich zu den Gesprächen mit Werner Zorn, sowie dem reichlich vorhandenen Archivmaterial der einst ortsbildprägenden großen Brauerei in der Asbacherstraße, bereicherten besonders die Informationen, Bilder, Dokumente und weitere Leihgaben von Jürgen Fußhöller den Artikel. Vor allem seine zahlreichen, persönlichen Anekdoten bringen eine solche Lebendigkeit in den Bericht, dass die Geschichte der Eitorfer Kronenbrauerei zu Recht das Titelbild der aktuellen Heimatblätter ziert.
Die Hintergrundfarbe des Covers ist jedes Jahr eine andere, manchmal wird sie willkürlich gewählt, manchmal hat sie Bezug zum Heftinhalt. So entschied sich das Redaktionsteam letztes Jahr für Blau in Verbindung mit den doch recht wasserlastigen Themen. Dieses Jahr ist das Heft gelb geworden und im Zusammenhang mit der Brauerei auf der Titelseite bleibt jedem die Assoziation der Farbe freigestellt.
Neben dem umfangreichen Geschäftsbericht gibt es eine Fortsetzung der im Heimatblatt 38/21 erschienenen Erzählung um den Bäckermeister August Broich, augenzwinkerndes aus dem Leben eines Eitorfer Gerichtsvollziehers, Kriegserinnerungen, eine Theorie zur Käsberger Ortsgeschichte, die Betrachtung eines in Süddeutschland gefundenen Malbüchleins eines Eitorfer Mädchens und ein Aufsatz zu einem 1849 verschickten Brief. Aber auch modernen Themen nimmt sich die diesjährige Ausgabe an: Die Sanierung der Friedrichsquellen kann anhand einer ausführlichen Fotodokumentation nachvollzogen werden, ein Bericht erklärt die Entstehung der Eitorfer Künstlertassen, von deren Verkaufserlös das örtliche Kulturprogramm gefördert wird und über gelebtes Brauchtum informiert der Artikel „Uns Pänz im Karneval“.
Normalerweise werden die Heimatblätter am Jahresende veröffentlicht, letztes Jahr gelang dies erstmalig Anfang November. Angespornt durch die guten Rückmeldungen legte das Redaktionsteam dieses Jahr noch eine Schippe drauf und konnte die Printausgabe bereits im Oktober in Händen halten.
Zu erwerben sind die neuen Heimatblätter zum Preis von 10,- beim Heimatverein selber, auf dem Feierabendmarkt, im Kulturbüro der Gemeinde Eitorf, in der Boutique Pequeneo auf dem Marktplatz, in der Windrose und im Restaurant „Zorlu Feine Kost“ in der Schöllerstraße. Für Mitglieder des Heimatvereins ist ein Exemplar bereits im Jahresbeitrag enthalten. Sie werden postalisch oder persönlich zugestellt.